Robert Mayer (2. v. links) mit seinen Eltern, dem Apotheker Christian Jakob Mayer und Katharina Elisabeth, geb. Heermann, und mit seinem Bruder Carl Gustav


Robert Mayer (1814-1878) - der Zeitgenosse von Adolf Cluss entdeckte das universale Gesetz von der Erhaltung der Energie.


Forscher - Robert Mayer entdeckt ein Universalgesetz

Mit Robert Mayer (1814-1878) und seiner Entdeckung des Energieerhaltungssatzes lieferte Heilbronn einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Physik. Es trug in der praktischen Anwendung zur rasanten technischen Entwicklung im 19. Jahrhundert bei.

Der Sohn eines Apothekers kam auf verschlungenen Wegen zu seiner genialen Entdeckung. Nach dem Medizinstudium heuerte der junge Arzt im Jahr 1840 auf einem holländischen Schiff an. Bei einem Aderlass in einem ostindischen Hafen fiel ihm auf, dass das venöse Blut der Europäer hellrot war und dem sauerstoffreichen arteriellen Blut glich. Diese Beobachtung hatten vor ihm zwar schon andere Ärzte gemacht, aber es war noch niemand diesem Phänomen auf den Grund gegangen. Wie ein Blitz traf Mayer die Erkenntnis, dass in heißen Zonen der menschliche Körper weniger Sauerstoff verbraucht, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten als in kühleren Breiten. Er kombinierte daraus, dass Bewegung und Wärme nur "verschiedene Erscheinungsformen ein und derselben Kraft" sind und dass sich folglich auch Bewegung und Wärme "ineinander umsetzen und verwandeln lassen müssen"

Nach seiner Rückkehr 1841 nach Heilbronn bemühte sich Mayer intensiv darum, seine Beobachtungen und Schlussfolgerungen der wissenschaftlichen Fachwelt zu präsentieren. Aber sein Erstlingswerk von 1842 "Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur", in dem er die quantitative Relation zwischen Wärme und Bewegung auch berechnete, blieb ebenso wie weitere Aufsätze so gut wie unbeachtet.

Robert Mayer gehörte nicht zum wissenschaftlichen Establishment. Andererseits lag das Energie-Thema "in der Luft" und verschiedene Physiker beschäftigten sich damit. Es traf Mayer deshalb hart, als andere Forscher (Joule, Helmholtz) nach ihm zum gleichen Thema veröffentlichten, ohne ihn zu erwähnen, und dann auch noch öffentlich die Ehre der Erstveröffentlichung zugesprochen bekamen.

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen, die Robert Mayer in tiefe physische und psychische Krisen stürzten, erlebte er doch noch späte Anerkennung. Sein Konkurrent Helmholtz bestätigte 1854 öffentlich Mayers Prioritätsanspruch, und Justus von Liebig bezeichnete ihn 1858 als den "Vater einer der größten Entdeckungen dieses Jahrhunderts"

Als Robert Mayer im März 1878 hochgeehrt starb, hatte der "deutsche Newton" seinen Frieden mit sich und der Wissenschaft gemacht. Noch heute gilt er als der größte Sohn der Stadt Heilbronn.

 

 

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