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Bild zeigt den Entwurf für einen Umbau des Salzhauses in Heilbronn
Adolf Cluss bewunderte die Zeichenkunst seines Onkels Carl, der ebenfalls als Architekt arbeitete - hier ein Entwurf für einen Umbau des Salzhauses in Heilbronn (um 1800), das schließlich abgerissen wurde.

Portrait von Henriette Faisst
Henriette Faisst, geborene Cluss (1831-1902). Die Halbschwester von Adolf Cluss war mit dem Zuckerfabriksdirektor Andreas Faißt verheiratet, mit dem sie zusammen die Villa Cäcilienstraße 66 bewohnte - die heutige WeinVilla.


Familiengeschichten - Steinhauer, Werkmeister, Weinbauern

Schon 43 Jahre vor der Geburt von Adolf Cluss, im Jahr 1782, hatte sein Großvater Georg Andreas Cluss (1750-1822) das Bürgerrecht in Heilbronn erhalten. Er war zuvor zusammen mit seiner Frau in Weinsberg ansässig gewesen. Georg Andreas Cluss war Maurer und Werkmeister - die Familie ist mit ihm bereits in der vierten Generation im Bauhandwerk tätig. Im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges war der erste Cluss aus Schlesien in das Land am Neckar gekommen - nach der Rekatholisierung von Schlesien verließen viele protestantische Familien ihre Heimat.

Von den sechs Kindern von Georg Andreas Cluss haben nur drei das Erwachsenenalter erreicht: Heinrich Cluss, der Vater von Adolf Cluss, Caroline Cluss, verheiratete Reiner, und Carl Cluss (1784-1831), der vermutlich in einer psychiatrischen Anstalt starb. Adolf Cluss schrieb über ihn: "Es scheint ein Vorurtheil jener Zeit gewesen zu seyn, dass man selbst von höchst gutmütigen Irren selten u. nur mit gedämpfter Stimme sprach. Deshalb weiss ich wenig von dem Mann, vor dessen hinterlassenen Papieren und Zeichnungen ich als junger Mann einen Heiden-Respekt hatte, und mich deshalb immer grämte, dass man so wenig von ihm zu hören bekam."

Die Familie Cluss erscheint beispielhaft für die Veränderungen im sozialen Gefüge der Stadt Heilbronn - Großvater Georg Andreas erwirtschaftete als Bauhandwerker zunehmenden Wohlstand, erwarb Haus- und Grundbesitz, investierte Geld in die Firmen seiner Kinder. Die Tochter Caroline wurde erfolgreiche Unternehmerin, die von ihr zusammen mit ihrem Mann begründete Firma Reiner bestand bis 1967. Ihre Nachkommen gehörten seit der Gründerzeit zur vielfach miteinander verwandten und verschwägerten "Hautevolee" der Stadt, und ihre Enkelin Mathilde Hauck (1843-1940) heiratete August Cluss (1832-1904), den jüngsten Sohn ihres Bruders Heinrich und 1865 Begründer der in Heilbronn und der Region führenden Brauerei Cluss.

Schließlich ist unter den Geschwistern von Adolf Cluss noch Henriette zu erwähnen, die durch ihre Ehe mit Andreas Faißt, dem Direktor der 1853 gegründeten Heilbronner Zuckerfabrik, in die ersten Kreise der Stadt aufstieg.

Die Vorfahren von Adolf Cluss

 

 

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